Die Generation Z im Recruiting

Beim Recruiting und in der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Generationen kommt es häufig zu Missverständnissen, wenn verschiedenen Generations-erfahrungen aufeinandertreffen. Was zeichnet die Generation aus, die aktuell in das Berufsleben einsteigt?
Mit der Generation Z sind diejenigen Jahrgänge gemeint, die ungefähr zwischen 1997 und 2012 geboren wurden und damit 11 bis 25 Jahre alt sind. Diese Generation folgt auf die Millennials und ist aktuell die Generation, die neu in das Berufsleben einsteigen. Für die Generation Z ist es typisch, dass sie als erste Generation vollständig digital aufgewachsen sind.
Aufwachsen in einer digitalen Lebenswelt
Ab den 2000ern werden erst Laptops und dann Smartphones zu Alltagsgegenständen und prägen zunehmend das Freizeitverhalten. Während noch in den 90er Jahren das Fernsehen die absolute Dominanz bei der Freizeitgestaltung hatte - gefolgt von klassischen Medien - hat sich das bis ins Jahr 2022 stark gewandelt. Inzwischen sind Internet, das Smartphone und Social Media zu den wichtigsten Freizeitbeschäftigungen geworden. Auch wenn das Fernsehen nach wie vor auf Platz 2 ist, spielen digitale Medien eine immer größere Rolle in der Freizeit.
Die Generation Z ist digital sozialisiert und aufgewachsen in einer Kultur mit digitalen Medien. Dieser Punkt markiert einen großen Unterschied zwischen den Generationen. Auch wenn viele Menschen digital fähig und affin sind, ist die Generation Z im besonderen Maße mit digitalen Medien sozialisiert. Vor allem mit der unkomplizierten digitalen Welt, die sich mit der Verbreitung des Smartphones herausgebildet hat. Freizeitgestaltung, Kommunikation, Informationssuche findet digital statt und damit haben sich neue Gewohnheiten herausgebildet. Gewohnheiten zu Wahrnehmungen, Informationssuche und Kommunikationsgewohnheiten. Das zeigt sich auch an anderen Beispiele. So ist etwa für eine jüngere Generation die Kommunikation über Chats normal. Auch das wirkt sich in der Arbeitswelt aus - Kommunikationstools wie etwa Slack oder Teams sind für eine jüngere Generation näher an den eigenen Kommunikationsgewohnheiten und werden deshalb häufiger genutzt. Dagegen stoßen neue Tools bei einer älteren Generation eher auf Widerstand, da die Kommunikationsgewohnheiten andere sind.
Aus Bewerbern werden Anbieter
Ein weiterer großer Unterschied ergibt sich durch den demografischen Wandel. Die Generation Z erlebt eine Phase auf dem Arbeitsmarkt, in dem sie aktive Anbieter von Arbeitskraft sind anstatt nur Bewerber. Das macht einen großen Unterschied in Einstellungen aus: Während frühere Generationen noch um die wenigen Arbeitsplätze konkurrierten, lebt die Generation Z damit, dass sie nachgefragt werden.
Während nach heutigem Wissen bis 2030 bis zu 3 Millionen Arbeitskräfte fehlen könnten, war die Situation am Arbeitsmarkt nicht immer so entspannt. Vor 15 Jahren sah es andersherum aus, häufig brauchte es viele Bewerbungen, um einen passenden Job zu finden. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich bis heute seit den 2000ern fast halbiert.
Same Same ... but different
Und diese Unterschiede erklären viele Einstellungen und Missverständnisse zwischen den Generationen. Während viele Berufstätige einen klassischen Karriereweg gegangen sind und die Erfahrung gemacht haben, dass der Einstieg ins Berufsleben und der spätere Aufstieg schwierig sind, ist die Situation für die Generation Z vollständig anders. Die Generation Z macht die Erfahrung, dass sie mehrere Möglichkeiten haben und sich Jobs aussuchen können.
Die zweite Besonderheit der Generation Z lässt sich ganz simpel so formulieren: Was nicht digital ist, existiert nicht. Für die Generation Z ist es normal, dass alle Informationen unkompliziert digital verfügbar da sind. Social Media, Streaming, Webseiten, der Zugang zur Welt ist in einem großen Maße digital. Und das bedeutet: Wenn Sie als Unternehmen keine digitale Präsenz haben auf den Plattformen, auf denen sie Generation Z unterwegs ist, werden Sie nicht wahrgenommen. Für Unternehmen wird es wichtig, sich an neue Kommunikationsgewohnheiten anzupassen und das macht auch einen großen Unterschied im Recruiting für die Generation Z. Ohne einen Auftritt auf Social Media Kanälen, ohne wichtigen Videocontent, haben Sie es schwer gegen andere Unternehmen.
Die Generation Z ist nicht nur eine Herausforderung, sondern bedeutet auch eine große Chance für Ihr Unternehmen. Sie bringen einzigartige Fähigkeiten und Perspektiven mit, die zur Weiterentwicklung von Unternehmen beitragen können. Durch eine gezielte Ansprache und die Bereitstellung von attraktiven Arbeitsbedingungen und Karrieremöglichkeiten können Unternehmen eine Win-Win-Situation für sich und die Generation Z schaffen.